Die Usability wird durch Google im Jahr 2015 noch stärker gewichtet. Der Grund ist klar: Google will Seiten in seinem Index haben, die von Usern geliebt werden. Dazu bewertet der Algorithmus auch die Nutzer-Erfahrungen, das Design sowie die komplette Nutzerführung einer Website.
Um dem Anspruch einer hohen Usability gerecht zu werden, muss der Benutzer sich auf einer Webseite wohlfühlen. Dafür sprechen Faktoren wie eine lange Verweildauer oder eine tiefe Absprungrate. Ausschlaggebend sind unter anderem ein ansprechendes Design, eine gute Navigations- und Webseiten-Struktur, technische Aspekte wie zum Beispiel die Ladegeschwindigkeit einer Seite sowie interessante Inhalte inklusive ansprechender Bilder und Videos. Das Ziel: Eine Seite sollte dem Nutzer einen Mehrwert bieten.
Das Wahrnehmungsverhalten wird zu wenig beachtet
Am Erfolg einer Website ist heute ein maximaler Lese- und Wahrnehmungskomfort beteiligt, sagt Leo Sucharewicz¸ ein Berater für führende IT-Unternehmen, in einem Bericht des deutschen E-Commerce-Magazins. Er beklagt, dass der intuitiv-kreative Bereich von Webseiten meistens floppt, weil die Ausbildungsstätten für Webdesign die Methodik-Didaktik beim Aufbau einer Website meistens vernachlässigen. Er betont, dass künftig das Wahrnehmungsverhalten sowie die Wahrnehmungspsychologie bei der Webseitengestaltung noch viel mehr berücksichtigt werden sollten.
➔ Wie man das Verhalten seiner User untersuchen kann, beschreibt folgender Bericht.
Weiter sagt Leo Sucharewicz, dass je unverzichtbarer das Angebot einer Website sei, desto grösser sei auch die Leseleistung, die ein Besucher zu erbringen bereit ist. Ein Beispiel: Die Website der SBB schreckt den Besucher nicht davon ab, mit hohem Aufwand zum Ziel zu kommen, «selbst wenn sie ihn mit einer Vielzahl von Informationseinheiten, kühnen Farbkombinationen oder fragwürdigen Kontrastverhältnissen konfrontiert», so Sucharewicz. Unternehmen hingegen, die ein Interesse an Neukunden haben, sollten sich mit der hohen Schule des Webdesigns auskennen. So verlangt jede Webpage ein Minimum an künstlerischer Gestaltung und Ästhetik. Denn fast alle Menschen verfügen über ein natürliches Empfinden für Schönheit und zeigen Abwehrreflexe gegenüber stillosen Darstellungen.
➔ Wie Ästhetik Nutzerfreundlich gestaltet werden kann, zeigt dieser Bericht anschaulich.
«Responsive Design» ermöglicht mobile Nutzerfreundlichkeit
Ein weiteres Schlagwort dieses Jahres ist mobile Nutzerfreundlichkeit, die von Google ebenfalls immer höher gewichtet wird. Anzeichen dafür, dass eine Seite für mobile Erfahrung nicht optimal gestaltet ist, sind:
- lange Ladezeiten der Seite
- ein insgesamt erschwerter Zugriff auf die Seite von unterschiedlichen Geräten aus
- falsche Formatierungen, wenn der Inhalt hauptsächlich für die Desktop-Version optimiert wurde
Die Lösung heisst „Responsive Design“. Dabei passt sich eine Website einem beliebigen Bildschirm automatisch an. Das Stichwort dazu heisst «Mobile-Friendly». Google hat Ende 2014 extra ein Tool entwickelt, das die Benutzerfreundlichkeit einer Webseite für mobile Endgeräte testet. Seither zeigt ein Button in der Googlesuche an, ob eine Seite für eine bestmögliche Nutzung auf mobilen Geräten optimiert ist oder nicht.
Laut einem Bericht von Barry Schwartz, einem Experten in SEO, Google und Social Media, hat Google bereits begonnen, Hinweise an Webseitenbetreiber zu versenden, ihre mobile Benutzerfreundlichkeit zu verbessern. Inwieweit Responsive Content ein Rankingfaktor ist, bleibt aber ungewiss.
Fazit
Das Design sowie eine gute Usability werden für das Ranking in den Google-Suchergebnissen immer wichtiger. Mit der Einführung der “Mobile-Friendly”-Markierung hat Google den Zugriff auf Webseiten für Handynutzer weiter erleichtert. Die Suchenden ersparen sich so die Zeit, auf nicht mobilgeeignete Links zu klicken. Diese Kennzeichen könnten daher dramatische Konsequenzen für die Besucherzahlen auf einer Webseite haben. Da Experten davon ausgehen, dass die mobile Suche die stationäre überholen wird, wird – vor allem für den E-Commerce – sowohl ein responsives als auch ein ästhetisches Design in Zukunft unumgänglich sein.